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Travel Report - 22.12.09

Ein grosser Schritt vorwaerts, aber nur eine kurze Distanz auf dem Ozean...
Hallo Freunde, das letzte Mal haben wir uns aus Bonaire gemeldet, heute schreiben wir Euch aus St. Marten (Leeward Islands), dazwischen liegen 10 Monate Karibik. Wer nun denkt: toll, beneidenswert, den koennen wir troesten. 1. Wir freuen uns auf die weihnachtliche Kaelte zu Hause, denn trotz Lebens im Schatten unseres neu errichteten Biminis- es war sehr heiss und 2. Trotz aller Klischees ueber Segeln in der Karibik- es war haeufig harte Arbeit und statt der jahresdurchschnittlichen 10 Knoten Windgeschwindigkeit waren es haeufig 20 bis 45 Knoten. Stichpunktartig der Verlauf der Reise: Im Oktober Ueberholung des Schiffes in Curacao (Waermetauscher am Motor, Reparatur der Genua und des Satellitentelefons, neuer Unterwasseranstrich). Ende Oktober stieg Ulrike ins Boot, vor der Abreise absolvierte sie schnell noch einen Tauchkurs. Am 31.10. Auslaufen aus Bonaire Richtung Grenada, knapp 500 sm, gegen Passatwind und Stroemung. Am 3. 11. erreichen wir Blanquilla, eine einsame Insel, wie Testigos zu Venezuela gehoerend. Wir ankern vor traumhaften Palmenstraenden. Am 10.11. erreichen wir St. George, Grenada. Hier verbringen wir einige schoene Tage, da wir wegen der Hurrikansaison noch nicht wagen, weiter noerdlich zu fahren. Wanderung durch den beeindruckenden Regenwald, Baden mit Annemarie unter den Wasserfaellen (kalt). Am 24.11. trauen wir uns endlich- Kurs Nord ueber Carriacou, Union Island nach Tobago Cays- Anklern auf einer Postkartenidylle zwischen Petit Rameau und Petit Bateau, wohl der schoenste Ankerplatz, den wir jemals angesteuert haben. Am 29.11. weiter ueber Bequia, St. Lucia (Marigot Bay, Postkartenidylle, leider wissen das ca. 50 Charteryachtencrews auch, gefeiert wird der Karibikflair mit Bummbumm Diskomusik und Champus bis zum Abwinken, gehoert dort anscheinend zum festen Programm. Weiter gehts ueber Martinique (hmmm, Croissants und Baguette zum Fruehstueck!) nach Domenica. Geraten in ein Unwetter, 45 Knoten Wind, Starkregen, Null Sicht, laufen raumschots ab und freuen uns, das wir ein so starkes Schiff haben. Radargeraet faellt aus. Als naechstes ankern wir in der Bucht von Deshaies (Guadeloupe), wo uns das stuermische Wetter endgueltig einholt. Auf Grund unseres niedrigen Tiefgangs koennen wir uns ganz tief in die Bucht verholen und liegen dort halbwegs geschuetzt. Wir vertrauen unserem schweren Buegelanker und der neuen 10 mm Kette. Eine franzoesische Yacht treibt ab in Richtung Riffe. Mit unserem Signalhorn wecken wir die Besatzung- splitterfasernackt springt das Ehepaar an Deck. Zusammen mit zwei anderen Schiffen gelingt es uns, die Franzosen (sie haben keinen Motor) erneut, und diesmal sicher, zu verankern. Am 17.12. laesst der Wind etwas nach, es ist schon zu spaet fuer uns, noch Antigua anzulaufen, und so steuern wir direkt St. Maarten (Leewaed Islands) an. Zwei Reffs im Gross, halb ausgerollte Genua, 6 kn Fahrt. Um 10.30 umschwimmt eine ganze Herde Killerwale unser Schiff, sie kommen bis auf Armlaenge heran, springen in die Luft, tauchen unter dem Schiff hindurch, so, als wollten sie mit uns spielen. Kurz darauf zieht erneut eine Unwetterfront durch, 25-30 kn ONO, Hacksee von der Seite, das Schiff rollt entsetzlich. Kein Mensch kann schlafen in dieser Nacht, Annemarie haelt sich wacker, sie jammert nicht, dafuer trinkt sie ein Flaeschchen nach dem andern- mit den entsprechenden Folgen. Am Freitag, den 18.12. erreichen wir endlich unser Etappenziel- den niederlaendischen Teil von St. Maarten. Geschafft- trotz vieler widriger Umstaende. Eine gute und eine schlechte Nachricht haben wir noch fuer Euch. Zuerst die gute: Annemarie geht jetzt aufs Toepfchen! Und die schlechte: Gestern hat man unseren Leihwagen am hellen Sonntag geknackt(im franzoesischen Teil der Insel). Alle drei Schloesser zerstoert, das wird noch teuer. Morgen (pardon, heute, es ist schon nach Mitternacht) fliegen wir ueber Weihnachten und Neujahr zu den Eltern bzw. Schwiegereltern nach Lohsa um eine richtige deutsche Familienweihnacht zu feiern. Im Februar werdet Ihr dann weiter von uns hoeren- der Kurs soll ueber Puerto Rico- Dom Rep- Kuba in die USA fuehren. Wir wuenschen Euch allen eine frohe Weihnacht und ein glueckliches Neues Jahr- Annemarie, Ines und Volker